Lass dich nicht im Praktikum verheizen!
Ein Praktikum ist eine geniale Möglichkeit um zu erkennen, welcher Job einem wirklich liegt und welches Luftschloss lieber platzen sollte. Doch der Praktikumsstatus birgt Gefahren. Worauf solltest du im Praktikum achten und welche Rechte hast du?
So erkennst du die Gefahren als Praktikant ausgenutzt zu werden
Kaffeekochen und Botendienste statt Arbeitserfahrung
Wir alle kennen das Vorurteil: Praktikanten kopieren, heften zusammen und verschicken Briefe, oder sie versorgen die Schreibtische mit frischgebrühtem Kaffee. Solltest du merken, dass dich deine Chefs einzig mit derartigen Aufgaben betreuen, bitte um ein Gespräch. Es kann nicht sein, dass du als Postbote oder Kellner ausgenutzt wirst. Das solltest du vielleicht nicht so hart formulieren, aber dennoch musst du deinem Praktikumsbetreuer klar machen, dass du mehr kannst und willst. Eigeninitiative kommt immer gut, wenn der Betrieb nicht weiter weiß, bitte darum dir die Arbeit der Mitarbeiter ansehen zu dürfen und schlage selbst ein Aufgabenfeld vor.
Ein Praktikum dient dazu, dir authentische Einblicke in die Arbeitsweisen und Aufgabenbereiche des Unternehmens zu gewähren.
Praktikum nach dem Abschluss
Nicht umsonst spricht man von der „Generation Praktikum“. Dies drückt aus, dass Praktikumsplätze aus dem Boden schießen, während die Unternehmen mit festen Anstellungen geizen. Heute ist ein Praktikum nach abgeschlossener Ausbildung keine Seltenheit. Doch einige Unternehmen zweifeln an den Fähigkeiten von Bewerbern, die nach dem Abschluss ein Praktikum, statt eine Stelle antraten. Überlege also gut, ob du nach dem Abschluss tatsächlich noch ein Praktikum machen möchtest. Nach der Ausbildung kann es nützlich sein, um in Stellen zu schnuppern, für die man später ein Studium beginnt. Nach dem Studium sollte man sich jedoch lieber für eine Trainee- oder Volontärstelle bewerben.
Lohndumping statt Praxiserfahrung
Von wegen Kaffeekochen, dein Praktikumsplatz fordert maximale Verantwortung und Bereitschaft an Feiertagen? Hier lauert Lohndumping, also die Gefahr, dass du mit einer verantwortungsvollen Stelle vertraut wirst, die eigentlich einem festen Mitarbeiter zukommen sollte. Ein Praktikum soll Berufsorientierung schaffen und keine billige Arbeitskraft garantieren. Manchmal sind diese Praktikumsstellen nicht einmal vergütet. Hier solltest du deinem Praktikumsbetreuer nahelegen, dass deine Qualifikation mit einem Praktikantengehalt honoriert werden sollte. Eine Vergütung ist bei einem freiwilligen Praktikum laut Berufsbildungsgesetz sogar Pflicht und orientiert sich je nach akademischer Laufbahn am Gehalt eines Auszubildenden im ersten Lehrjahr. Außerdem hast du gesetzlich das Recht auf 2 Tage Urlaub pro Monat sowie Freizeitausgleich. Solltest du also an einem Sonntag arbeiten, darfst du einen Werktag frei nehmen.