Facebook Karierre Killer?
Ben geht nervös ins Bewerbungsgespräch für die Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann. Nachdem er sich vorgestellt hat und von seinem kürzlichen Umzug erzählt, bemerkt sein potentieller Ausbildungsleiter: „Die Disco Landschaft in Ihrer neuen Heimat kennen Sie aber schon recht gut, wie man so sieht.“ Knallrot angelaufen versteht Ben die Welt nicht mehr. Dann fällt der Groschen: die Facebook Fotos vom letzten Wochenende. Ben hat Glück und bekommt die Stelle, aber nicht alle Chefs und Personaler nehmen es mit Humor. Tatsächlich informieren sich die meisten Firmen über ihre Bewerber im Internet. Wilde Partyfotos können dazu führen, dass man gar nicht erst zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Deshalb muss man grundlegende Regeln beachten, wenn es um die Darstellung der eigenen Person auf Facebook geht!
10 Tipps zur Darstellung im Netz während der Bewerbungsphase (facebook im Visier)
1. Google dich selbst
Bevor du mitten in der Bewerbungsphase steckst und auf Antworten von Unternehmen wartest, google dich erst einmal selbst! Nichts anderes werden viele Personaler und potentielle Chefs auch tun. Was findest du für Fotos und Infos über dich im Netz? Sind die vertretbar oder peinlich?
2. Lösche unschöne Fotos und Kommentare
Wenn du beim googlen deines Namens Fotos oder Kommentare von dir gefunden hast, die dir unangenehm sind, veranlasse das Löschen dieser Daten. Dabei musst du Kontakt mit dem jeweiligen Anbieter der Webseite aufnehmen, die deine Daten veröffentlicht. Bei seriösen Portalen ist das kein Problem, schwierig wird es bei Seiten, die Daten von anderen Seiten klauen und automatisch veröffentlichen. Hier erreichst du meistens keinen Ansprechpartner und häufig bleibt dir nichts anderes übrig, als bei Google das Löschen der jeweiligen URL mit deinem Bild zu veranlassen. Dazu beantragst du bei Google die Entfernung des Bilds aus den Google-Suchergebnissen
3. Einstellungen bei Facebook ändern
Wenn Fotos, welche bei Google erscheinen, offensichtlich von deinem Facebook-Profil stammen, dann lässt sich das schnell ändern. Einfach die Einstellung deiner Privatsphäre auf Facebook ändern, indem du oben links auf das Symbol mit dem Vorhängeschloss klickst und dann auf „weitere Einstellungen anzeigen“ gehst. Unter „Privatsphäre“ solltest du nun bei den Punkten „Wer kann meine Inhalte sehen?“ und „Wer kann nach mir suchen?“ auf „Freunde“ klicken. Auch im Bereich „Chronik und Markierungen“ solltest du die Punkte „Wer kann Inhalte zu meiner Chronik hinzufügen?“, „Wer kann Inhalte in meiner Chronik sehen?“ und „Wie kann ich von anderen Personen hinzugefügte Markierungen und Markierungsvorschläge verwalten?“ auf „Freunde“ stellen.
4. Freund ist nicht gleich Freund
Um weitere Schocker zu vermieden, solltest du dich um deinen Datenschutz auf Facebook kümmern. Das wichtigste ist: sei nicht zu offenherzig mit deiner Freundschaft und bestätige nicht jede dahergelaufene Freundschaftsanfrage. Es gibt Fake-Profile, die nur zum Schein existieren um Daten zu sammeln und auszuspähen.
5. Ganz Deutschland ist bei dir eingeladen?
Sicher hast du schon gehört, wie Leute auf ihrer Pinnwand posten, dass sie eine Party veranstalten und dann die ganze Stadt vor der Tür stand. Also checke vor jedem Beitrag neben dem Posten-Button ob die Freigabe auf „Öffentlich“, „Freunde“, „Benutzerdefiniert“ etc. steht. Die letzte Freigabe wird von Facebook gespeichert. Wenn du also gestern „Öffentlich“ die Suche nach deinem geklauten Fahrrad gestellt hast und heute ein privates Foto einstellst, musst du den Freigabe-Status wieder umstellen.
6. Kommentare steuern
Achte bei öffentlichen Beiträgen (zu erkennen an der Weltkugel neben dem Beitrags-Datum) darauf, was für ein Kommentar du abgibst, denn das kann dann wirklich jeder lesen.
7. Das richtige Foto
Du kannst dein Facebook-Profil natürlich auch als Visitenkarte nutzen und deinen potentiellen Arbeitgebern erlauben, dich zu sehen. Dann gilt es aber genau auszuwählen, welche Fotos du einstellst. Wenn du nur im Anzug zu sehen bist, wirkt das vermutlich gestellt. Vielleicht fragt man sich sogar, ob die Person kein Privatleben hat und somit sozial wenig kompetent ist. Allerdings solltest du dich ebenso wenig nach einer durchzechten Nacht auf der Couch zeigen.
8. Freundschaftsgruppen
Wenn Chefs oder Kollegen als Freunde auf Facebook mit dir anbandeln, dann nutze die Einstellung verschiedener Kategorien. Du kannst zwischen „Enge Freunde“, „Bekannte“ etc. entscheiden und auch Listen erstellen, denen du die Freunde zuordnest. So kannst du bestimmte Inhalte vor manchen „Freunden“ verbergen.
9. Deine Chronik
Facebook bietet dir umfangreiche Möglichkeiten dich vorzustellen. In deiner Chronik kannst du angeben wo du herkommst und was du so alles tust. Auch hier gilt Achtsamkeit: gib nur an, was Chefs wissen dürfen oder verberge deine Angaben wie oben beschrieben.
10. Bewerbungsseite auf Facebook erstellen
Du kannst Facebook auch nutzen, um Seiten zu erstellen, die zeigen, was du so drauf hast. Wenn du hobbymäßig schon viele Autos repariert, Schmuck hergestellt oder Events organisiert hast, kannst du das mit Fotos und Kommentaren auf einer eigens zum Bewerbungszweck erstellten Seite festhalten. Es ist dir überlassen, ob diese Seite unter einem Motto steht, oder unterschiedlichste Dinge präsentiert, die du so kannst, machst und leistest. Auf eine solche Darstellung deiner Person kannst du sogar in deiner Bewerbung hinweisen.